Donnerstag, 7. Januar 2016

Ein Hoch auf Biene, Hummel und Co

Ein neues Jahr beginnt und mit ihm die Planung für den Garten nicht nur des Nutzgartens, nein, auch für ein neues Blumenbeet oder vielleicht sogar ein größeres Projekt, wie die Neugestaltung des Vorgartens. Dann vergesst bei diesem ganzen Stress doch bitte nicht die Nützlinge. Die für uns Menschen von großer Hilfe und Wert sind, auch wenn sie manchem nur lästig erscheinen.

Allein in Deutschland gibt es ungefähr 560 Bienenarten, also nicht nur unsere Honigbiene die die meisten kennen. Es gehören Staatenbildende und Solitär, also allein lebende Tiere dazu. Hummeln und Bienen bestäuben nicht nur Zierpflanzen, sondern was sehr wichtig ist ca. 30% unserer Nahrungspflanzen. Was ich bei meiner Recherche gelernt habe ist, dass Hummeln auch Bienen sind, sie bilden Staaten und sammeln ebenfalls Nektar und Pollen für die Brut. Forscher haben ermittelt, dass allein in Deutschland der Wert für die Bestäubung und der daraus entstandene Nutzen für uns, sich auf ungefähr 2 Milliarden Euro beläuft. In der Rangordnung der Nutztiere ist die Honigbiene auf dem 3. Platz, neben Rind und Schwein. Selbst daraus erkennt man den wirtschaftlichen Nutzen dieser geflügelten Wesen, wobei natürlich der Geldwert sich für den einen oder anderen besser anhört.

Hummeln und Wildbienen haben einen Vorteil gegenüber der Honigbiene, sie fliegen bereits im zeitigen Frühjahr, denn Nässe und Kälte schrecken sie nicht ab. Es gibt vielfältige Möglichkeiten den Bestäubern das ganze Jahr über einen gedeckten Tisch anzubieten. Auf Balkon, Terrasse, Dach und natürlich im Garten können wir das Unterstützen, indem wir Bienen geeignete Nahrungspflanzen anbieten.
Ein Beet oder Balkonkasten mit nur gefüllt blühenden Blüten sind nichts für unsere Nützlinge, nur für den Betrachter. Es ist darauf zu achten eher ungefüllte, einfache Blütenpflanzen auszuwählen. Auch Beerensträucher und Obstbäume sind wichtige Pollen- und Nektarlieferanten. Ganz einfach ausgedrückt etwas mehr Vielfalt anbieten, selbst auf kleinem Raum und keine Steinwüsten.
Es spricht nichts gegen einen Steingarten mit seinem vielfältigen Angebot an Blütenpflanzen und Versteckmöglichkeiten für unsere Nützlinge, aber bitte kein Garten nur mit Steinen und etwas grün ohne Blüten. Das sieht zwar sehr sauber, steril und aufgeräumt aus, ist aber unnütz. Ein natürlich anmutender Steingarten macht auch keinen großen Aufwand in der Pflege und sieht dabei sehr schön aus.
Die Arten von Sedum (Dickblattgewächse), Sempervivum (Dach- oder Hauswurz) oder klein bleibende Zwiebelpflanzen und Stauden sind genügsame und reich blühende Gewächse, die sehr wenig Pflege und Aufmerksamkeit benötigen. Es gibt für jeden Geschmack etwas, wenn man sich nur Gedanken darüber macht.
Vielleicht doch eine Blumenwiese zum relaxen anstatt eines pflegeintensiven grünen Rasens. Warum nicht mal mutig sein, was anderes ausprobieren und ein paar Gänseblümchen oder einen blühenden Löwenzahn im Zierrasen belassen. Dann mit dem Gartenstuhl davor setzen und beobachten wer alles zu Besuch auf diesen Blüten erscheint.

Damit dann auch das Bestimmen der Bienchen und Co zum Vergnügen wird, habe ich noch ein paar gute Bücher und verschiedene Quellen über Nisthilfen, Pflanzen und bepflanzen aufgeführt:
Wildbienen die anderen Bienen, 5. Auflage, Paul Westrich, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, ISBN 978-3-89937-136-9
Blumen und ihre Bewohner, 1. Auflage, Margot und Roland Spohn, Haupt Verlag, ISBN 978-3-258-07905-9
Blütengeheimnisse, 1. Auflage, Bruno P. Kremer, Haupt Verlag, ISBN 978-3-258-07782-6

www.wildbienen.info
www.wildbienen.de
www.bmel.de/DE/Tier/Nutztierhaltung/Bienen/bienen_node.html Im Pflanzenlexikon sind bienenfreundlichen Pflanzen für Balkon und Garten mit Blühzeitraum und weiteren wichtigen Informationen aufgeführt.

Pflanzen für den Steingarten und Anleitung zum Anlegen desselben, gibt es unter:
www.kaktusmichel.de
www.staudengaertnerei-eidmann.de